Das Angebot einer Inklusionspädagogik richtet sich an Kinder mit Behinderung oder von Behinderung bedrohte Kinder. Diese werden gemeinsam mit nicht behinderten Kindern betreut.
Die Kinder mit Behinderung erhalten zusätzliche pädagogische Fördermaßnahmen, wie z. B.:
- Entwickeln und fördern der Selbstständigkeit, vor allem für Dinge des täglichen Lebens
- Förderung der emotionalen, körperlichen und geistigen Entwicklung
- Förderung der Konzentration und der Ausdauer
- Entwickeln der Antriebskräfte
- Entwickeln und fördern des Sozialverhaltens
Inklusion soll flächendeckend sein und basiert auf den Prinzipien der Unteilbarkeit
(Pädagogik für alle), Nichtaussonderung (kein Ausschluss von Kindern mit bestimmten Merkmalen), Nichtetikettierung, Wohnortnähe, Gemeinsamkeit von Anfang an und einer Offenheit gegenüber der Verschiedenheit des Anderen.
Ein gemeinsames Leben von Kindern mit Behinderung und nichtbehinderten Menschen muss erst gelernt werden, und zwar so früh wie möglich, bevor sich Vorurteile aufbauen und ein Mangel an Sensibilität eintritt.
Gruppen mit Inklusionspädagogik bieten mehr Anregungen und Lernmöglichkeiten für alle Kinder und begünstigen den Erwerb sozialer Fähigkeiten.
Gemeinschaft und Solidarität sollen gepflegt und gelebt werden. In der Gemeinschaft erfahren Kinder die Andersartigkeit als Lebensmöglichkeit und Bereicherung.
Im Vordergrund stehen die Möglichkeiten und Kompetenzen der Kinder, nicht deren Defizite. Eine zusätzliche pädagogische Kraft kann zusätzlich intensiv auf Kinder mit Behinderung, von Behinderung bedrohte Kinder, sowie Kinder mit erhöhten sonderpädagogischen Förderbedarf eingehen und sie besonders fördern.
Eltern von Kindern mit Behinderung oder von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf sind in einer sehr schwierigen, psychisch belastenden Situation.
Sie haben oft starke emotionale Bindungen, Beschützerimpulse, Angst und manchmal auch unbegründete Schuldgefühle. Durch inklusive Erziehungshilfen erhalten die Eltern die Chance, ihr Kind und andere Kinder aus neuem Blickwinkel zu sehen und ihr eigenes Handeln zu überdenken und eventuell zu verändern.
Kooperation und regelmäßige Treffen von Therapeuten, Ärzten, Heilpädagogen, Erzieherinnen und Eltern ermöglichen einen guten Austausch und eine Möglichkeit die Entwicklungen des Kindes zu besprechen.
Alle Erzieherinnen können durch inklusive Arbeit mehr über sich selbst lernen. Sie können neu entdeckte Anteile bewusst akzeptieren und damit umgehen oder auch bearbeiten und verändern. Dies kann zu einer größeren Gelassenheit, zu produktiver Spontanität in der Beziehung zu den Kindern beitragen.
„Wenn einer aus der Reihe tanzt, ist die Reihe besser zu sehen.
Das Außergewöhnliche, Andersartige und Besondere gehört zum Leben
unabdingbar und macht es erst recht lebbar- erst lebendig“